Shinrin Yoku – Kann Waldbaden vor Krebs und Bluthochdruck schützen?

Veröffentlicht von Blog-Team am

Was die Wissenschaft in Asien über die Waldluft weiß

China ist für seine traditionellen Heilkünste berühmt. Zhōngyī ist der lokale Begriff dafür und bedeutet chinesische Medizin. Die Bezeichnung TCM für Traditionelle Chinesische Medizin, die wir in Deutschland kennen, entstand erst in den 1970er-Jahren.

In dieser Zeit öffnete sich das sozialistische China für ökonomische Reformen und kooperierte stärker mit den USA. So gelangte der jahrhundertealte Erfahrungsschatz chinesischer Ärzte und Heiler in den Westen. Erst im englischen Sprachgebrauch wurde der Begriff „traditionell“ der ursprünglichen Bezeichnung hinzugefügt.

 

Heilkunst des Ostens – Auch die Waldmedizin

In Korea und Vietnam spricht man statt TCM von „orientalischer Medizin“. Japan hat Teile des chinesischen Heilwissens bereits im 6. Jahrhundert übernommen und dafür den Begriff Kampō geprägt, was „Rezeptur der Chinesen“ bedeutet.

Da die asiatischen Länder über eine längere Tradition mit natürlicher Heilkunst verfügen als der Westen, steht die dortige wissenschaftliche Forschung auf einer breiteren Basis. Insbesondere in Japan beschäftigen sich Gelehrte umfassend sowohl mit klassischem als auch komplementärem medizinischem Wissen.

Naturheilkunde: Waldbesuche als Gesundheitsvorsorge

In den 1980er-Jahren erkannte man die erstaunlichen Gesundheitseffekte von Aufenthalten und Spaziergängen im Wald. Zu dieser Zeit entstand der natürliche Erholungswald Akazawa in Agematsu (http://www.avis.ne.jp/~hinoki/en/01akasawa.html ) und wurde nur wenige Jahre später als offizielles Wald-Therapie-Zentrum anerkannt. Hier wurde der Begriff „Shinrin Yoku“ für Baden in der Waldluft geprägt.

So ist es nicht verwunderlich, dass es 2012 eine japanische Universität war, wo der weltweit erste Forschungszweig für Waldmedizin eingerichtet wurde. Inzwischen sind viele Studien über die Gesundheitseffekte von Aufenthalten und Spaziergängen im Wald erschienen.

Stressabbau und Krebsvorsorge

Japans führender Wissenschaftler im Bereich der Waldmedizin fand heraus, dass alleine das Anschauen eines Waldes oder eines Waldbildes den Stresshormonpegel von Menschen um bis zu 13,4 Prozent senken kann.

Das Licht-und-Schattenspiel der Sonne auf den Blättern habe eine stark beruhigende Wirkung, sagt Yoshifumi Miyazaki (http://www.h.chiba-u.jp/prof/graduate/ryokuchi/ymiyazakie.html), Direktor des Zentrums für Umwelt, Gesundheit und Agrarwissenschaft an der Universität Chiba.

2004 hatten auch die japanische Behörde für Forstwirtschaft, das Forschungsinstitut für Wald und Waldprodukte und das Zentrum für Medizin Nippon eine Studie in die Wege geleitet, mit der die physiologischen Effekte des Waldbadens untersucht werden sollten.

Die Studie ergab, dass Spazierengehen im Wald sowohl die Entstehung von drei verschiedenen Anti-Krebs-Proteinen als auch die Bildung ungewöhnlich hoher Mengen natürlicher Killerzellen (NK-Zellen) förderte, die selbst Krebszellen aufspüren und diese attackieren. Dies wurde mit der Einatmung von sogenannten Phytonziden erklärt. Die Pflanzenstoffe, mit denen sich Bäume und Sträucher vor Bakterien und Insekten schützen, stärken ebenfalls das Immunsystem des Menschen.

Auch deutliche Reduzierungen des Blutdruckes, des Stresshormonspiegels sowie des Pulsschlags konnten nachgewiesen werden.

Shinrin Yoku auf Bayerisch | Waldbaden im Dirndl

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Mit Dirndl im Wald – Das Naturheilzentrum Bottrop YouTube Video

Das Video der Bottroper Naturheilkundler Farid Zitoun und Christian Rüger erläutert die gesundheitlichen Effekte von Waldbesuchen in gewohnt sympathischer Weise. Also worauf warten Sie noch? Schnell das Video anschauen und dann ab in den nächsten Wald!