Hausmittel bei Insektenstichen: Mückenstich & Co. am besten vorbeugen
So kann jeder effektiv etwas gegen Insektenstiche unternehmen
Vom Stich selbst bekommen wir so gut wie nichts mit. Erst wenn die Einstichstelle anschwillt, der Juckreiz einsetzt, wird klar: Die Mücke war mal wieder schneller als wir. Sie hat sich mit ihrem kleinen Rüssel Zugang zu unserem Blut verschafft.
Die Weibchen sind hier die Übeltäter, die Männchen ernähren sich von Pflanzennektar. Beim Stich gelangt Speichel in unser Blut, Mückenspeichel angereichert mit Proteinen. Die machen das Blut flüssiger und damit für die kleinen Sauger besser aufnehmbar. Sie sorgen aber auch dafür, dass es nach dem stich kräftig juckt.
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Die Natur bietet in Sachen Insektenstiche eine Menge Hausmittel und Hilfe zur Selbsthilfe. Gänseblümchen-Saft kann den Juckreiz lindern und auch Spitzwegerich gilt als hilfreich.
„Wenn man unterwegs ist, hat man auf die Schnelle ja nichts anderes zur Hand. Da ist es gut zu wissen, welche Pflanzen sich als Hausmittel gegen Insektenstiche eignen“ Denn die Radtour, der Spaziergang oder der Tag am See sind nicht mehr ganz so schön, lässt sich an nichts anderes denken als die juckende Stelle am Knöchel.
„Und Kratzen ist in diesem Fall die denkbar schlechteste Lösung. Es erhöht deutlich das Entzündungsrisiko“, wissen die Bottroper YouTuber Zitoun und Rüger.
Insektenstiche: Lästig, aber selten gefährlich
Ein Mückenstich ist lästig, aber meist nicht gefährlich. Weitaus unangenehmer ist es allerdings, wenn Wespe, Hornisse oder Hummel zustechen. „Da ist auch das allergene Potenzial deutlich höher“, erklärt Christian Rüger vom Naturheilzentrum Bottrop.
Insekten-Allergiker müssen jedoch besonders vorsichtig sein. Für sie bedeutet ein Stich im schlimmsten Fall Lebensgefahr. Deshalb besser auf Pflaumenkuchen und andere Süßspeisen auf der Terrasse verzichten. Die locken nicht nur uns, sondern auch Wespen an.
Gefährliche Stiche beziehungsweise Bisse verursachen auch andere Blutsauger. Zecken zum Beispiel. Sie sind in regenreichen Sommern besonders aktiv, warten im Unterholz auf Beute, lauern im Gras oder auf Farnen.
Das besonders gefährliche an den Krabbeltieren ist das Übertragungsrisiko, das mit ihnen verbunden ist. In bestimmten Risikogebieten – dazu gehören Bayern, Baden-Württemberg oder Südhessen – können Zecken mit dem Erreger der Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) infiziert sein.
Beim Biss können diese Tiere FSME-Viren auch auf den Menschen übertragen und bei ihm zu Krankheitssymtomen und im schlimmsten Fall sogar zu einer lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung führen. Impfungen können dagegen helfen. Die Kosten für Bewohner der Risikogebiete werden sogar von den Kassen übernommen.
Gesundheitswissen – Nicht jeder zeckenbiss macht krank
Die häufigste von Zecken übertragene Krankheit ist allerdings die Borreliose. Allerdings bedeutet auch hier nicht jeder Zeckenbiss automatisch eine Übertragung der Erreger. Je länger die Zecke allerdings Blut saugt, desto höher das Risiko. Hat sie schon ordentlich zugelangt, wirkt die Zecke prall gefüllt, hat einen glänzenden und meist hellgrauen Körper.
Jetzt heißt es Ruhe bewahren. Den durstigen Blutsauger vorsichtig entfernen und dann zeitnah einen Arzt aufsuchen. Denn sollte eine Infektion vorliegen, spielt der Zeitfaktor eine große Rolle. Je früher die Behandlung beginnt, desto besser.
„Die Diagnose ist nicht ganz einfach“, erklärt Christian Rüger. Unspezifische Krankheitszeichen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen können vielfältige Ursachen haben, aber auch auf eine Borreliose hinweisen.
In manchen Fällen zeigen sich Hautrötungen (Wanderröte). Es sind warme Stellen auf der Haut spürbar. Wird die Erkrankung erkannt, heilt sie mithilfe von Antibiotika zumeist gut aus. „Ansonsten droht auch hier eine Neuroborreliose, die sich in einer Hirnhautentzündung zeigen kann“, so Farid Zitoun, Heilpraktiker von der Bottroper Einrichtung für Naturheilkunde.
Beim Entfernen der Zecke benutzt man am besten eine Pinzette. Das Tier ganz nah an der Haut fassen und mit einem gleichmäßigen Zug herausziehen. „Nicht drehen“, rät der Komplementärmediziner. Dann droht Gefahr, dass die Stechwerkzeuge abbrechen und in der Haut stecken bleiben. Anschließend die Wunde desinfizieren. Die Gesundheitsexperten aus dem Naturheilzentrum raten dabei zur größten Ruhe. Denn beileibe nicht jeder Zeckenbiss führt zu einer Erkrankung.
Hausmittel gegen Insektenstiche: Kleidung bietet mit dem effektivsten Schutz
Doch die Gefahr ist da. Deshalb ist Prävention besonders wichtig als natürliches Hausmittel gegen Insektenstiche bevor diese überhaupt entstehen. Und man kann im Vorfeld eine Menge tun.
„Effektivsten Schutz bei einem geplanten Picknick oder einem Streifzug durch die Flussauen bietet die Kleidung“, so Christian Rüger. Lange Ärmel und Hosenbeine. Zudem empfiehlt es sich, die Strümpfe über die Hose zu ziehen. „Gut ist auch helle Kleidung“, ergänzt der Naturheilkundler. „Sie schützt zwar nicht, man kann die Zecken darauf aber deutlich besser erkennen.“