Gut gegen den Herbstblues – Kur auf Basis von Mineralsalzen
Der Herbst steht vor der Tür. Und mit ihm manchmal unschöne Begleiterscheinungen wie triefende Nasen, Husten oder Herbstblues. Eine ausgewogene vitaminreiche Ernährung kann hilfreich sein diese in den Griff zu bekommen. Die beiden Heilpraktiker Farid Zitoun und Christian Rüger aus dem Naturheilzentrum Bottrop haben einige Ratschläge und wissen, wie man sich am besten auf die kältere Jahreszeit vorbereitet und so präventiv seine Gesundheit schützt. Eine drei- bis sechswöchige Kur auf Basis von Schüsslersalzen mit entsprechenden Mineralien kann hier auf natürliche Weise hilfreich sein und dem Organismus stärken. Im Interview stehen die beiden Gesundheitsexperten Rede und Antwort in Sachen fit und gesund durch den Herbst.
Vitamine sind Bausteine des Lebens. Das ist hinlänglich bekannt. Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse gehören nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ebenso zu einer ausgewogenen Ernährung wie Nüsse, Vollkornprodukte und pflanzliche Öle. Doch was ist in dieser Jahreszeit besonders wichtig und sollte in gar keinem Fall auf unserem Speiseplan fehlen?
Der Naturheilkundige Farid Zitoun weiß aus der Praxis: Wer sich für den Herbst und Winter fit machen will, muss seinem Körper das geben, was er derzeit am dringendsten braucht. Denn nach dem Sommer stellen sich die Stoffwechselprozesse um. Unser Körper ist dadurch besonderen Anforderungen ausgesetzt. In den Fokus rücken damit die Vitamine A, B1, C und D. Sie machen uns stark im Kampf gegen Viren und Bakterien und sind wichtig für Herz und Nerven.
Der gute Wille ist da. Doch oftmals fehlt das Wissen, in welchen Produkten genau welche Vitamine enthalten sind. Wer liefert die so wichtigen Bausteine, die uns auf natürliche Weise stark machen?
Christian Rüger erklärt hierzu als Komplementärmediziner: Lachs, Makrele oder auch Hering sind beispielsweise gute Vitamin-D-Lieferanten. Fisch sollte deshalb gerade in dieser Jahreszeit auf keinem Speiseplan fehlen und auch Bewegung an frischer Luft nicht. Tageslicht ist nämlich ganz entscheidend für die Produktion von Vitamin D. Deshalb täglich mindestens 20 Minuten raus aus dem Haus. Auch und gerade jetzt in der kälteren Jahreszeit. So lässt sich ganz nebenbei auch etwas für die Knochengesundheit und den Calcium- und Phosphat-Stoffwechsel tun. Zudem sorgt man dafür, dass sich die Chance von Viren und Bakterien deutlich verringert, uns kalt zu erwischen.
Paprika, Brokkoli und Rosenkohl versorgen uns ganz natürlich mit dem notwendigen Vitamin C
Alle reden über die besondere Bedeutung von Vitamin C für die körpereigene Abwehr. Reicht da der oft beschriebene „apple a day“?
Farid Zitoun: Wir empfehlen täglich drei Portionen Obst, um den Vitamin-C-Bedarf zu decken. Auch Grünkohl, Brokkoli, Rosenkohl und Sauerkraut sollten regelmäßig auf unserem Teller landen. Denn auch sie liefern eine Menge Vitamin C. Elementar für unseren Körper, gerade jetzt im Herbst und Winter, unterstützt es doch die Bildung von Antikörpern und ist zudem ein effektiver Bekämpfer von Viren, Bakterien und Keimen.
Abwehrkräfte sind wichtig, damit wir uns nicht mit langwierigen Erkältungskrankheiten herumschlagen müssen. Doch was ist mit denen, die gerade jetzt mit Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Antriebslosigkeit zu kämpfen haben?
Christian Rüger: Das alles sind Symptome, die den Herbstblues beschreiben. Gründe hierfür können unter anderem eine nicht ausreichende Versorgung mit Folsäure oder ein Eisenmangel sein. Vor allem für Schwangere ist ein ausgeglichener Folsäure-Gehalt wichtig, damit es nicht zu Fehlbildungen kommt. Als Heilpraktiker im Naturheilzentrum Bottrop empfehlen wir auch unseren Patienten Rohkost und Blattgemüse als Basis der Ernährung in dieser Jahreszeit. Wichtig ist allerdings, dass die Gemüse nur gedünstet werden. Ansonsten wird die Folsäure zerstört. Wer´s lieber fruchtig mag, greift zu Orangen. Auch sie stehen ganz oben auf der Liste der Folsäure-Lieferanten. Von Eisenmangel sind vor allem Frauen betroffen. Einseitige vegetarische Ernährung sowie ein Blutverlust durch starke Menstruation, Operationen oder Verletzungen können die Ursache sein. Um dies auszugleichen, kann der Verzehr von dunklem Fleisch, Wild oder Lamm hilfreich sein, da es den Körper besser mit Eisen versorgt. Wer Innereien mag, sollte zwischendurch immer auch mal wieder Leber essen, ein Eisenspender pur. Gleiches gilt für Grünkohl, Nüsse oder Sesam.
Aktuell benötigt auch die Verdauung mehr Energie – Vollkornprodukte liefern hier häufig einen entscheidenden Beitrag
Es geht mit Riesenschritten auf den Advent und Weihnachten zu. Für unseren Speiseplan bedeutet das oftmals nichts Gutes. Fette, schwerverdauliche Speisen, Plätzchen und Süßes bis zum abwinken. Lässt sich auch da gegensteuern?
Hierzu der Bottroper Heilpraktiker Christian Rüger: Nicht, dass man jetzt auf den Weihnachtsmarktbesuch verzichten oder die Einladung zum Gänseessen ausschlagen sollte. Denn auch solche „schwerverdaulichen“ Events lassen sich ausgleichen. Mit Vollkornprodukten und zum Beispiel grünen Erbsen können wir vielfach für einen ausgeglichenen Energie- und Kohlehydratstoffwechsel sorgen. Wichtig für Herz und Nerven. Auch unsere Verdauung benötigt jetzt deutlich mehr Energie. Ein vollkornreiches Frühstück am Morgen nach einem ausgiebigen Essen liefert dem Körper den notwendigen Vitamin-B1-Nachschub.
Gerade wer beruflich stark eingebunden ist, stellt sich nicht jeden Abend an den Herd, dünstet Gemüse und brät sich ein Stück frische Leber. Lässt sich mit Nahrungsergänzungsmitteln nicht ein ähnlicher Effekt erzielen?
Farid Zitoun als ernährungsbewusster und sportlich aktiver Experte: Wir raten unseren Patienten von einer synthetischen Zufuhr beispielsweise von nicht wasserlöslichen Vitaminen, dazu gehört unter anderem Vitamin D, ab. Ein solcher Schritt ist nur dann notwendig, wenn zuvor ein konkreter Bedarf ermittelt wurde. Denn zu viel ist auch nicht gut. Und diese Vitamine können bei Überdosierung nicht ausgeschieden werden. Auch einer Nahrungsergänzung durch Eisenpräparate stehen wir eher kritisch gegenüber. Ein solcher Schritt ist unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker abzustimmen, da es ansonsten zu Unverträglichkeiten oder möglicherweise auch Obstipation (Verstopfung) kommen kann.
Mineralsalze können die körpereigene Immunabwehr stärken und fit machen für den Herbst
Also keine Nahrungsergänzungsmittel, sondern lieber Schüsslersalze?
Farid Zitoun und Christian Rüger: Nach unserem Dafürhalten und Wissen ja. Sie können im besten Fall unseren Körper unterstützen, mit den gesteigerten Anforderungen derzeit besser umgehen zu können. Wir haben hierzu speziell eine Kur basierend auf Mineralsalzen zusammengestellt, die über den Zeitraum von drei bis sechs Wochen durchgeführt werden kann und die körpereigene Immunabwehr stärken soll. Der Aufwand ist nicht groß. Erwachsene nehmen morgens, mittags und abends je zwei Tabletten, Kinder unter zwölf Jahren je eine Tablette. Morgens steht „Ferrum Phosporicum D12“, das Schüsslersalz Nummer drei auf dem Plan. Mittags die Nummer 17 (Manganum Sulfuricum D6) und abends die Nummer 11 (Silicea D12). Die Tablette einfach auf der Zunge zergehen lassen oder in einem Glas Wasser auflösen. Ein einfaches, natürliches Fitnessprogramm für unseren Körper und im besten Fall mit großer Wirkung. Wenn Erkältung und Co. dann trotzdem zuschlagen, ist die Konsultation eines Arztes oder Heilpraktikers jedoch notwendig.