Nahrungsergänzungsmittel: Warum viele auf sie schwören und wer wirklich profitieren kann
Viele Menschen vertrauen auf Nahrungsergänzungsmittel – doch machen Vitamintabletten wirklich Sinn?
Das Thema Nahrungsergänzungsmittel umtreibt viele Menschen in Deutschland. Laut Bundesamt für Risikobewertung nehmen geschätzte 30 Prozent der Bevölkerung regelmäßig Produkte aus diesem Bereich ein. Der Umsatz: beinahe 1,5 Milliarden Euro im Jahr.
Das große Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln scheint dabei eine Art Win-Win-Situation zu schaffen, denn: Profitieren davon am Ende nicht beide Seiten?
Warum Nahrungsergänzungsmittel? Gründe für Vitamintabletten
Laut einer Erhebung der Verbraucherzentrale gab eine Mehrheit von 51 Prozent an, dass sie Mittel zur Nahrungsergänzungsmittel für gesundheitsförderlich halten.
Oberflächlich gesehen scheint dies auch Sinn zu ergeben, schließlich wird bereits Kindern die positiven Wirkungen bestimmter Nährstoffe gelehrt.
Was jedoch häufig nicht dazu erwähnt wird: Nimmt man bereits die nötigen Mengen an Vitaminen und Nährstoffen über die Nahrung auf, hat die zusätzliche Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oftmals kaum noch einen Effekt, was laut DGE für die meisten Menschen in Deutschland der Fall ist.
Überschüssige Stoffe können in begrenztem Maß zwar zum Aufbau einer körperlichen Reserve genutzt werden, doch reicht dies als Rechtfertigung aus?
Es gibt darüber hinaus noch Gründe, die in einigen Fällen gegen die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sprechen. Die alte Weisheit „die Dosis macht das Gift“, gilt nämlich auch für die ansonsten so gesunden Vitamine.
In zu hoher Dosis können Nährstoffe für den Körper schädlich sein und sogar ernsthafte Konsequenzen haben.
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Vor der Selbstmedikation mit Nahrungsergänzungsmitteln zum Heilpraktiker oder Arzt
Will man die möglichen Risiken von Mitteln zur Nahrungsergänzung minimieren, sollte man unbedingt einen Heilpraktiker oder Arzt aufsuchen.
Mithilfe eines Bluttests können diese feststellen, ob ein Mangel an einem bestimmten Nährstoff vorliegt und in diesem Fall direkt die passenden Mittel dagegen verschreiben.
„Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ist bei einigen Menschen mit erhöhten Risiken verbunden“, erläutert Christian Rüger, Heilpraktiker im Naturheilzentrum Bottrop (kurz: NABO).
„In jedem Fall ist es wichtig, sich ein genaues Bild von der Situation zu machen und die Risiken sorgsam abzuwägen.“
Ein professioneller Ansprechpartner kann über Risiken aufklären und gegebenenfalls reagieren, falls es zu unerwünschten Komplikationen kommt.
Im Naturheilzentrum Bottrop zeigt Rüger zusammen mit seinem Kollegen Farid Zitoun zusätzlich natürliche Alternativen zur Nahrungsergänzung auf wie etwa eine Umstellung der Ernährung.
„Vitamin- und Nährstoffmangel kann man in vielen Fällen bereits durch eine gesunde Anpassung der Ernährung begegnen. Das ist in den meisten Fällen die gesündeste und auch günstigste Alternative“, so Rüger weiter.
Nahrungsergänzungsmittel bei Mangel, Krankheiten oder Medikamenten
Auch wenn Nahrungsergänzungsmittel für einige Menschen nur wenig Sinn ergeben und gleichzeitig mögliche Risiken bereithalten, gibt es auch Fälle, in denen sie einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit leisten können.
Besteht nämlich ein Nährstoffmangel, können Präparate dabei helfen, diesen wieder auszugleichen.
Während die meisten Menschen die nötige Menge an Nährstoffen pro Tag über die Nahrung aufnehmen können, gilt dies nicht für alle.
Leidet man an bestimmten Stoffwechselkrankheiten oder verzichtet man auf bestimmte Lebensmittel, ist das Risiko für Mängel erhöht.
Vor allem ältere Mitbürger, die aus eigener Kraft kaum noch das Haus verlassen können, sind anfällig für einen Vitamin-D-Mangel.
Der Körper generiert den größten Teil des gebrauchten Vitamin D mit der Hilfe von Sonnenlicht. Hält man sich jedoch kaum im Freien auf, kann unter Umständen nicht mehr genug Vitamin D gebildet oder aus der Nahrung aufgenommen werden.
Auch bestimmte Medikamente wirken sich auf den Nährstoffhaushalt des Körpers auf und können einen Vitaminmangel begünstigen. In jedem Fall ist es wichtig, sich hier mit seinem Arzt oder Heilpraktiker abzusprechen.