Work-Life-Balance

Veröffentlicht von Blog-Team am

Im Frühjahr 2021 schmissen so viele Menschen in den USA und Europa nach dem Lockdown ihren Job hin, dass es dafür bereits einen eigenen Begriff gibt: „The Great Resignation“ (Die große Resignation) oder „The Big Quit“ (Die große Kündigungswelle) nennen Forscher das Phänomen. Allein im April 2021 kündigten 4 Millionen Amerikaner ihre Arbeit. Ausgelöst wurde die Welle, weil die Arbeitnehmer durch die Pandemie dazu gebracht wurden, über ihre Karriere, über Arbeitsbedingungen und Ziele nachzudenken. Und da merkten viele, dass ihre Balance zwischen Arbeit und Freizeit aus dem Gleichgewicht geraten war und zogen mit ihrer Kündigung die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis.

Das perfekte Gleichgewicht

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beschreibt die Work-Life-Balance als „neue, intelligente Verzahnung von Arbeits- und Privatleben vor dem Hintergrund einer veränderten und sich dynamisch verändernden Arbeits- und Lebenswelt.“ Oder, einfach gesagt: Man muss seinen anstrengenden Job und das fordernde, aber positive Privatleben so unter einen Hut bringen, dass es einen insgesamt glücklich macht.

Strategien, um trotz viel Arbeit gesund zu bleiben

Einem Artikel der Harvard Medical School zufolge erhöht eine Wochenarbeitszeit von mehr als 55 Stunden das Risiko deutlich, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu bekommen. In Japan ist der Tod durch Überarbeitung übrigens so normal, dass es dafür den Begriff „karōshi“ gibt.

In dem Artikel werden auch mehrere Tipps gegeben, wie man gesundheitsschädliche Gewohnheiten im Arbeitsumfeld vermeiden kann:

  1. Stress-Essen vermeiden, achtsam essen
  2. Auf zuckerhaltige Getränke und salzige Chips aus dem Automaten verzichten. Stattdessen lieber Nüsse, Früchte und Gemüse von zu Hause mitbringen.
  3. Körperliche Bewegung in den Workflow einbauen. Treppen steigen statt Fahrstuhl fahren. Den Kollegen an seinem Arbeitsplatz besuchen, statt eine E-Mail zu schreiben.
  4. Langes Sitzen schadet – wenn möglich, auch mal im Stehen arbeiten.
  5. Spaß muss sein: Humor erhöht die Produktivität am Arbeitsplatz und ist gut fürs Herz-Kreislauf-System.
  6. Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin sind die Hauptrisikofaktoren und –indikatoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sollten deshalb regelmäßig kontrolliert werden.

Zuviel Freizeit ist auch nicht gut

Mehr Freizeit bedeutet nicht unbedingt mehr Glück. Das hat eine Befragung unter über 35.000 US-Amerikanern durch ein Forschungsteam an der Universität von Pennsylvania ergeben. Darüber berichtete das Wissenschaftsmagazin Spektrum kürzlich. Die Befragung ergab, dass das optimale Maß an täglicher Freizeit im Bereich von zwei bis fünf Stunden täglich liegt. Alles darüber und darunter macht die Menschen unzufriedener, und zwar unabhängig von Geschlecht, Alter und Bildungsniveau.

Achtsamkeit ist Dankbarkeit

Wer sich nach einer guten Work-Life-Balance sehnt, braucht Aufmerksamkeit – für sich selbst und für die Dinge, die einem schaden oder guttun. Heilpraktiker Christian Rüger, der zusammen mit seinem Kollegen Farid Zitoun das Naturheilzentrum Bottrop leitet, hat seine eigene Strategie entwickelt, im Alltag achtsamer mit sich umzugehen:

„In unserer modernen Welt vergessen wir auch schnell all die guten Dinge, die wir eigentlich haben. Sicherheit, ein Dach über dem Kopf und mehr als alles andere unsere Gesundheit. All diese Dinge sind ein Geschenk, aber sie geraten im Strudel des Alltags immer wieder in akute Vergessenheit. Achtsamkeit, das hat für mich auch viel mit Dankbarkeit zu tun für die guten Dinge in unserem Leben.“