Natürlicher Sonnenschutz von innen? Schäden durch zu viel Sonne vorbeugen
Mit dem richtigen Sonnenschutz für eine bessere Hautgesundheit
Wenn die Sonne draußen scheint, dann zieht es uns ins Freie. Man will die schönste Zeit des Jahres genießen. Unerwünschte Nebenwirkungen allerdings nicht. Und dazu gehört in jedem Fall ein Sonnenbrand.
Der trübt nicht nur die gute Laune. Im Gegenteil – er ist gefährlich. Hier sind einige hilfreiche Tipps für den Sonnenschutz – auch natürlich und von innen. Die gesunde Haut dankt einem Schutz vor UV-Strahlung und einem möglichen Schutz vor Hautkrebs.
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Dermatologen, Pharmakologen, Komplementärmediziner: Die Experten sind sich einig. Sonnenbrände sind Gift für unsere Haut. Sie schädigen nachhaltig die Zellen der Oberhaut. „Das Tückische an einem Sonnenbrand“, erklärt der Bottroper YouTuber Farid Zitoun vom Naturheilzentrum, „sind nicht die unmittelbaren Auswirkungen wie Rötungen, Hitze, Spannungen oder das Schuppen der betroffenen Hautpartien.
Schlimm sind seine möglichen Spätfolgen.“ Selbst wenn der Sonnenbrand verheilt ist, können unsere körpereigenen Reparatursysteme nämlich nicht mehr alle Fehler beseitigen. „Es bleiben DNA-Schäden zurück, die im Laufe des Lebens zu einem Hautkrebs führen können“, weiß er aus der Praxis.
Wissenswertes im Umgang mit der Sonne
Für den richtigen Umgang mit der Sonne sollte man ein paar grundsätzliche Dinge beachten. Ohne entsprechenden Schutz nach draußen – das ist ein absolutes No-Go. Und dies gilt heute sowohl für unsere Breitengrade wie auch für alle Urlaubsregionen. Egal ob Garten, Strand oder Berge: Ohne entsprechenden Lichtschutzfaktor läuft nichts.
Eincremen sollte man sich aber nicht nur einmal am Tag. „Das Sonnenschutzmittel muss reichlich und gleichmäßig auf die Haut aufgetragen und auch nachgetragen werden“, empfiehlt Heilpraktiker Christian Rüger vom Naturheilzentrum Bottrop. Wasser, Sand und das Trockenrubbeln nach dem Schwimmen können den Schutzfaktor vermindern. Auch Schweiß hat eine vergleichbare Wirkung.
„Aber eines ist klar“, so Rüger weiter, „das Nachcremen hält die Schutzwirkung nur aufrecht, sie verlängert sie nicht.“ Deshalb ist es wichtig, seinen individuellen Hauttyp zu kennen. Damit steht fest, welche Eigenschutzzeit die Haut besitzt.
„Wie lange man also in der Sonne bleiben kann, ohne Schäden zu riskieren“, erklärt Farid Zitoun. Insgesamt wird in vier Hauttypen unterschieden. Die Mehrzahl der Deutschen gehört dem lichtempfindlichen nordischen Typ oder Phototyp II an. Dabei beträgt die Eigenschutzzeit maximal 20 Minuten. Wer länger ungeschützt in der Sonne bleibt, muss mit Rötungen und sogar dauerhaften Hautschäden rechnen.
Ein guter Sonnenschutz kann gesundes Sonnenbaden verlängern
Mithilfe eines Sonnenschutzmittels kann die Verweildauer in der Sonne verlängert werden. Die Formel ist einfach: die Eigenschutzzeit mit dem auf der Creme angegebenen Lichtschutzfaktor (LSF) multiplizieren.
„Somit ergibt sich eine Zeitspanne, in der man die Sonne ohne Reue genießen kann. „Allerdings sollte man die Zeit nicht komplett ausnutzen“, erklärt Farid Zitoun. „Wer auf der sicheren Seite sein möchte, belässt es bei etwa 60 Prozent.“
Bei der Wahl des Sonnenschutzfaktors ist doppelte Achtsamkeit gefordert. „Wichtig ist sowohl der UV-A- wie auch der UV-B-Schutz“, macht Christian Rüger deutlich.
Der auf der Packung angegebene Lichtschutzfaktor weist lediglich den UV-B-Schutz aus. Die UV-A-Strahlen sind aber nicht minder gefährlich. Sie dringen tiefer in unsere Haut ein, können nach aktuellem Wissensstand Sonnenallergien und sogar auch Hautkrebs auslösen. „Deshalb ist ein wirksamer UV-A-Schutz ebenso wichtig wie der Lichtschutz.“
Sonnencremetuben halten nur ein Jahr
Und noch einen Tipp haben die Experten aus dem Gesundheitszentrum in der Metropole Ruhr: Sonnenschutz ist nicht unbegrenzt verwendbar. Einmal angebrochen, behält er etwa ein Jahr lang seine Wirkung.
Die nimmt weiter ab, je älter die Creme oder Lotion ist. Deshalb ist vor Urlaubsantritt ein gründlicher Check wichtig. Alles was älter als ein Jahr ist, kommt nicht mehr mit an den Strand. Zumindest nicht als Sonnenschutz.
Ohne Rücksprache mit ihrem Arzt oder Apotheker sollten auch Patienten, die Antibiotika, Blutdruck- oder Entwässerungsmittel einnehmen, keine ausgedehnten Sonnenbäder nehmen. „Denn es gibt Medikamente, die die Sonnenempfindlichkeit der Haut erhöhen“, wissen die Gesundheitsexperten.
Wer die Eigenschutzzeit seiner Haut auf natürliche Weise ausbauen möchte, sollte bereits zehn bis zwölf Wochen vor Urlaubsantritt damit beginnen. Natürlicher Sonnenschutz von innen? Ja, das kann funktionieren. Dafür sind Carotinoide verantwortlich. Die werden von Pflanzen gebildet, aber auch von Algen, Pilzen und Bakterien.
Als Vorstufe von Vitamin A sind Carotinoide seit Langem bekannt. Sie geben Möhren, Pfirsichen und Paprika ihre rote und gelbe Farbe.
Natürlicher Sonnenschutz von innen?
Der menschliche Körper ist in der Lage, viele Carotinoide in Vitamin A umzuwandeln. Das bekannteste Beispiel, bei dem das hervorragend funktioniert, ist das Beta-Carotin. Das ist vor allem in Karotten enthalten. Aber auch Brokkoli, Erbsen oder Bohnen sind echte Carotinoide-Bomben. Dass sie den Eigenschutz unserer Haut verbessern können und damit tatsächlich Sonnenbrand verhindern helfen, das haben Düsseldorfer Wissenschaftler belegt (http://www.faz.net/aktuell/sport/sonne-sonnenschutz-zum-essen-11281254.html).
Sie bescheinigen den Carotinoiden, die lange Zeit in ihrer Wirkung unterschätzt wurden, in Sachen Sonnenschutz eine ganze Menge: Die sekundären Pflanzenstoffe schützen unsere Haut nicht nur aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaft. Nein, sie erhöhen auch den Eigenschutz um den Faktor zwei bis drei.
Verzichten können wir auf Sonnencreme also nicht. Da können wir Karotten knabbern so viel wir wollen. Und auch Carotinpräparate schaffen das nicht. Im Gegenteil, die Experten aus der Bottroper Naturheilpraxis raten von einer Einnahme ab. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt. Dort hält man gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die regelmäßige Einnahme beispielsweise von Beta-Carotin-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln für nicht ausgeschlossen.
Rundumpaket für den sicheren Sonnenschutz
Damit der Aufenthalt in der Sonne zu einem ungetrübten Genuss wird, unsere Haut noch lange jung und gesund aussieht, sollten wir am besten mehrgleisig fahren: die Haut durch vermehrte Carotinoid-Zufuhr schon vor Urlaubsantritt vorbereiten, am Strand oder in den Bergen ausreichend cremen und die Sonnenzeit im Blick haben.
„Wer dann noch auf die entsprechende Kleidung setzt, Hut und Sonnenbrille sind in diesem Fall mehr als ein modisches Accessoire, der kann die Sonne und ihre wohltuende Wärme auf der Haut in vollen Zügen und ohne Reue genießen“, so die Komplementärmediziner Zitoun & Rüger.