Homing – Sich zuhause wohlfühlen als Lebensstil
Was ist Homing und was steckt hinter dem Trend?
Ein gemütlicher Abend mit Freunden zuhause ist wohl für die meisten ein schönes Erlebnis. Was jedoch, wenn man sein Sozialleben überhaupt fast nur noch in der eigenen Wohnung oder der seiner Bekannten auslebt?
Das ist Homing. Statt dem gemeinsamen Gang ins Restaurant oder die Bar wird der Wohnzimmertisch zum Zentrum für Begegnung und Erholung. Der Trend löst das „Cocooning“ ab, bei sich die Anhänger auch viel in der eigenen Wohnung aufhalten, sich dort aber gewissermaßen „einigeln“.
Der starke Fokus auf die eigene Wohnung ist dabei ein Impuls, sein Zuhause gemäß der eigenen Vorstellungen anzupassen. Das kann in der Folge nicht nur zu einem größeren Wohlbefinden, sondern sogar zu positiven Effekten auf die Gesundheit führen.
Homing & sich zuhause wohlfühlen – Was hat es mit der Gesundheit zu tun?
Der Grund für die potentiell positiven Effekte von Homing auf Gemüt und Gesundheit liegt im Einfluss unserer unmittelbaren Umgebung auf den Menschen. Die Wohnung als Raum, in dem sich die meisten unserer täglichen Interaktionen abspielen, wurde allerdings lange Zeit von der Wissenschaft vernachlässigt.
Mittlerweile ist die Wechselwirkung zwischen Mensch und Zuhause aber auch in der Forschung angekommen. Unter dem Lemma „Wohnpsychologie“ erforschen Experten nun zunehmen den Einfluss von Haus und Wohnung auf die Bewohner. Über das Thema schrieb zum Beispiel die Berliner Zeitung.
Es kristallisiert sich heraus: Sich zuhause wohlfühlen könnte womöglich noch deutlich mehr positive Effekte auf Menschen haben, als es auf den ersten Blick scheint.
Was sagt die Forschung?
Wie sich das Umfeld auf Menschen auswirken kann, ist unter anderem in einem bestimmten Kontext gut untersucht: Gesundheitseinrichtungen. Eine schwedische Studie etwa fand heraus, dass eine stressreduzierende Inneneinrichtung einer geschlossenen Anstalt einen messbar positiven Effekt auf das Aggressivitätsniveau der Insassen haben kann.
Auch im Krankenhaus sind ähnliche Effekte durch Studien belegt, deren Ergebnisse teilweise bereits in das Design von Neubauten miteinfließen. Obwohl es sich dabei nicht um das Zuhause handelt, erscheint es schlüssig, dass sich positive Effekte auf die Psyche wie zum Beispiel weniger Stress auch durch die Einrichtung der Wohnung erzielen lassen könnten. Das, wiederum, könnte sich auf die körperliche Gesundheit auswirken.
Ein Beispiel dafür, das sich allerdings weniger spezifisch auf das gesamte Wohnumfeld bezieht, ist eine finnische Studie, die einen Zusammenhang zwischen Umfeld und Depression herstellen konnte.
Homing & Gesundheit – Praktische Tipps für zuhause
Auch wenn wissenschaftliche Quellen für den direkten Einfluss der Wohnung auf Psyche und Gesundheit noch Mangelware sind, scheint schon jetzt schlüssig, dass eine Wechselwirkung zwischen Mensch und Umgebung existiert, die sich auch an der Gesundheit messen lassen könnte.
Fakt ist, dass sich zuhause wohlfühlen, wie etwa das Homing es fördert, positive Auswirkungen auf Menschen haben kann. Zumindest das Wohlbefinden dürfte durch entsprechende Maßnahmen gesteigert werden und allein das ist bereits etwas wert.
Die Maßnahmen, die letztlich jeder für seine Wohlfühl-Wohnung umsetzen kann, sind für jeden Menschen unterschiedlich. Was das Wohlbefinden zuhause steigert, muss jeder individuell für sich herausfinden.
Eine Reihe von Maßnahmen konnte sich jedoch in Studien als besonders vielversprechend auszeichnen:
- Viel Licht. Sowohl natürliches als auch künstliches Licht können das Zuhause verschönern.
- Die richtigen Farben. Farben können direkt auf unsere Psyche wirken. Mit den richtigen Wandfarben lassen sich bestimmte Räume für bestimmte Zwecke optimieren. Rot gilt zum Beispiel als anregend, Grün wird hingegen mit Kreativität in Verbindung gebracht.
- Natürliche Materialien und Formen. Studien konnten belegen, dass eine natürlich geprägte Umgebung sich positiv auf Menschen auswirken kann.
- Pflanzen. Diese geben uns nicht nur unseren benötigten Link zur Natur, sondern sie können sogar Schadstoffe aus der Luft filtern.