Solebad & Gesundheit – Kann Sole gesund für die Haut sein?
Sole kann sich positiv auf die Gesundheit der Haut auswirken – und noch mehr
Viele Wellness-Hotels oder Kur-Bäder bieten ein Solebad oder Sole-Becken an. Für eine solche Gesundheits-Oase muss nach deutschem Gesetz mindestens eine 1,4-prozentige Salzlösung verwendet werden. Aus medizinischen Gründen wird jedoch oft eine höhere Konzentration angeboten.
Salz ist ein lebenswichtiger Mineralstoff, den der Körper für viele Prozesse benötigt. Unter anderem reguliert er den Blutdruck und steuert den Wasser- und Nährstoffhaushalt. Belgische Mediziner kamen in einer Studie sogar zu dem Ergebnis, dass zu wenig Salz schädlicher für Herz und Kreislauf sein kann als zu viel. Ist Sole also gesund?
Sole & Solebad für die Gesundheit?
Auch in äußerlicher Anwendung kann die „weiße Krankenschwester“ Sole, die inzwischen ein anerkanntes Arzneimittel ist, viel Gutes für die Gesundheit bewirken. Ein Solebad wirkt entspannend, da man sich fast schwerelos darin treiben lässt. Da heißt es abschalten vom stressigen Alltag und zur Ruhe kommen.
Bei Bewegungsschmerzen, rheumatischen Erkrankungen, Beeinträchtigungen der oberen Luftwege oder bei neurologischen Beschwerden können Solebäder Teil einer medizinischen Therapie sein. Insbesondere die hohen Anteile an Mineralsalzen wie Jod, Radon oder Sulfur, die in der Sole enthalten sind, haben gesundheitsfördernde Eigenschaften.
Ist Sole gesund für die Haut? Auch auf die richtige Mischung kommt es an
Bei einer mehr als sechsprozentigen Salzlösung wirkt ein Solebad osmotisch auf die Haut. Erst dann wird mehr Körperwasser in das Bad abgegeben als aufgenommen. Durch diesen Effekt wird die Durchblutung gefördert und die Hauttemperatur steigt.
Unter sechs Prozent kehrt sich dieser Prozess um. „Dann absorbiert die äußere Hornschicht der Haut Wasser und quillt auf“, erklärt Farid Zitoun vom Naturheilzentrum Bottrop. „Die Hornlamellen werden besser zugänglich und schneller ausgewaschen und die Gefäße weiten sich. Dadurch entspannen sich Muskeln, Gelenke werden entlastet, Schmerzen lassen nach und die Beweglichkeit der Patienten verbessert sich.“
Ist die Haut krank oder verletzt, kann sie anders reagieren als oben beschrieben. Deshalb ist zu berücksichtigen, welches Ziel mit einem Solebad für die Haut-Gesundheit erreicht werden soll. Grundsätzlich gilt eine Badezeit von ca. 20 Minuten und eine Badetemperatur von 37 Grad als empfehlenswert. Weitere Grundregeln für ein gesundes Solebad erläutern die beiden Videoblogger Zitoun & Rüger im Video.
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Da einzelne Solebäder im Salzgehalt zwischen 1, 4 und 20 Prozent variieren können und mit unterschiedlichen Mineralien angereichert sind, empfiehlt sich eine gute Beratung durch einen medizinischen Experten. Denn nicht jede Sole kommt für jedes Krankheitsbild in Frage.
Duschen ist nicht immer gut
Für Patienten mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Psoriasis (Schuppenflechte) kann eine Sole-Badekur von zwei- bis dreimal pro Woche ratsam sein. Sie sollten nach dem Baden duschen, um Hautreizungen durch die trocknenden Salzkristalle auf der Haut zu vermeiden.
Oft wird im Anschluss an das gesunde Bad noch eine UV-Bestrahlung empfohlen. Je nach Schweregrad der Erkrankung erhält der Patient eine wärmende Bestrahlung auf die Salzrückstände auf seiner Haut. „Diese Sole-Photo-Therapie wird inzwischen auch von vielen Krankenkassen übernommen“, weiß Heilpraktiker Christian Rüger. Oft kann dadurch auf eine Behandlung mit Kortison oder vergleichbaren Medikamenten verzichtet werden.
Patienten mit rheumatischen und motorischen Beeinträchtigungen durch Gelenkverschleiß oder Gicht sollten eher konzentrierte Sole-Badekuren über mindestens drei Wochen mit täglichen Solebädern in Betracht ziehen und nach dem Baden nicht duschen. Hautreaktionen mit Reizerscheinungen durch das Salz sind hier im Rahmen des Heilprozesses erwünscht.
Das Allroundtalent Sole
Die Sole ist für viele Reisende ans Tote Meer zum absoluten Magneten geworden. Denn dort können Solebad-Therapien mit einem Salzgehalt von 33 % den wissenschaftlich nachgewiesenen größten Effekt bei Hauterkrankungen erzielen.
Auch auf Allergien können salzhaltige Hydro-, also Wassertherapien, einen positiven und desensibilisierenden Einfluss haben und damit gesund wirken. Das Einatmen feiner Salzwassermoleküle, so genannter Aerosole, kann die Durchblutung der Lungen anregen und den gesamten Atemtrakt von Bakterien und Allergenen wie Staub oder Pollen reinigen. Dies kann Allergikern spürbar Erleichterung bringen.
Manchmal ist es gar nicht nötig, den ganzen Körper in die Sole zu tauchen. Bei Akne der Haut zum Beispiel können lokale, salzgetränkte Umschläge antibakteriell wirken und Eiter ablaufen lassen. Auch als Trinkkur, Spülung oder Inhalation kann Sole gesund sein. Das medizinische Spektrum von Sole für die Gesundheit ist umfangreich.
Das Beste und ein kleiner Tipp zum Schluss: Ein Solebad lässt sich auch ganz einfach zuhause zubereiten. Füllen Sie die eigene Badewanne mit 37 Grad warmem Wasser auf und geben sie 700 Gramm Meersalz aus der Apotheke oder dem Reformhaus dazu. Fertig ist das private Gesundheitserlebnis!