Höhlentherapie bei Bronchitis und Heuschnupfen
Mit einer Betroffenenrate von 15 bis 20 Prozent gehören Erkrankungen der Atmungsorgane zu den großen deutschen Volkskrankheiten. Viele Patienten nutzen für sich die positive Wirkung der Höhlentherapie, auch Speläotherapie genannt.
Laut des Patientenliga Atemwegserkrankungen e. V. leiden schätzungsweise rund ein Fünftel aller Bundesbürger erkannt oder unerkannt an einer Bronchial- oder Lungenerkrankung.
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Über 90.000 Todesfälle pro Jahr
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes sind zehn Prozent der Sterbefälle auf Lungen- und Atemwegserkrankungen – vom Asthma bronchiale über die chronisch obstruktive (einengende) Bronchitis bis zum Emphysem und zum Lungenkrebs – zurückzuführen. Lungenerkrankungen stehen in der Todesstatistik an dritter Stelle hinter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs an anderen Organen.
Insgesamt wird bis zum Jahr 2020 mit einer Zunahme der pneumologischen Erkrankungen wie chronischem Asthma oder chronischer Bronchitis gerechnet bis zu einer Verbreitung von 25 Prozent in der deutschen Gesamtbevölkerung.
Schadstoffe belasten die Atemwege
Atemwege und Lunge sind neben der Haut die einzigen Organsysteme des menschlichen Körpers, die unserer Umwelt unmittelbar ausgesetzt sind. Zwangsläufig folgt daraus, dass eine kaum zu übersehende Fülle von Schadstoffen jeder Art die Organfunktionen negativ beeinflussen können (und dies in der Regel auch tun). Atemwegs- und Lungenkrankheiten haben daher ein enormes Ausmaß erreicht, und sie werden weltweit weiter zunehmen.
Es ist daher kein Wunder, dass sich auch die Speläotherapie steigender Beliebtheit erfreut.
Alternative Speläotherapie bei Atemwegserkrankungen?
Bei dieser Therapiemethode verbringen Besucher regelmäßige Aufenthalte in eigens eingerichteten und auf die besonderen Bedürfnisse der betroffenen ausgerichteten Heilstollen. Eine Auflistung der Mitgliedsstollen des deutschen Heilstollenverbandes ist auf der verlinkten Seite zu finden.
Eine Höhlentherapie basiert auf der konsequenten Meidung von Umweltbelastungen in der Atemluft für einen bestimmten Zeitraum. Die hohe Luftfeuchtigkeit in der Höhle hat außerdem eine stark schleimlösende Wirkung und die niedrige Temperatur soll sich entzündungshemmend auf die oberen Atemwege auswirken.
Chronisch Kranke machen gute Erfahrungen mit Höhlentherapie
Menschen mit chronischem Asthma und chronischer Bronchitis gehören zu der größten Gruppe der Stollengäste. Durch regelmäßige Aufenthalte im Heilstollen im Rahmen einer Höhlentherapie lassen sich vielfach die Symptome solcher Atemwegserkrankungen bei vielen Betroffenen positiv beeinflussen.
In manchen Einrichtungen werden zusätzlich Atemgymnastik, Atemschulungen und Lungenfunktionsmessungen durchgeführt. Die Gesamtdauer der Speläotherapie oder die Häufigkeit der Aufenthalte ist immer abhängig vom individuellen Gesundheitszustand.
Fachliche Expertise ist wichtig
Doch nicht für jeden ist eine solche Höhlentherapie geeignet. Eine erfolgreiche Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen erfordert ein hohes Maß an fachkompetenter Betreuung und von den Erkrankten selbst ein intensives eigenes Engagement.
Denn letztlich handelt es sich prinzipiell um chronische und deshalb nicht heilbare Krankheiten, die bei nicht fachkompetenter Behandlung in ihrem Verlauf eine rasche Verschlechterung erfahren können.
Hier kommt es auf eine genaue Anamnese an, das Herstellen eines genauen Krankheitsbildes, das Verständnis der individuellen Lebenssituation des Patienten. In der Folge können Maßnahmen der Prävention, der Meidung von Gefahrenorten und -situationen sowie Behandlungsformen der Kurzzeit- und Langzeittherapie abgestimmt werden.